Ganztagsschulprogramm der Bundesregierung

Förderung Bund für Auf- und Ausbau der Ganztagsschulen

Für das Ganztagsschulprogramm der Bundesregierung von 2003 bis 2009 wurde der Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen mit 4 Milliarden Euro unterstützt. Für Anbauten, Umbauten und Neubauten der Schulen war das Geld vorgesehen. Das Programm sah nicht vor, qualifiziertes, pädagogisches Personals einzustellen. Freie Träger haben die Aufgabe übernommen, Personal zu rekrutieren. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um ausgebildete Pädagogen, sondern um Personal und Einzelpersonen mit unterschiedlichen Kompetenzen. Das Gehalt dieser Mitarbeiter liegt weit unter dem, was ein Pädagoge im Hort erhält. Darüber hinaus hat er oft wesentlich mehr Kinder zu betreuen, als es im Hort die Regel ist.

Durch den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen wurden immer mehr Horte und Kinderläden geschlossen, die jahrzehntelang hervorragende Arbeit geleistet haben. Gibt es vielleicht einen Zusammenhang zum Ganztagsschulprogramm und den 47.435 Jugendlichen, die im Jahr 2015 ihre Schule ohne Abschluss verlassen haben? Laut Caritas-Bildungsstudie 2017 stieg die Quote bundesweit von 5,7 auf 5,9 Prozent. Fehlt den Schulen einfach die Qualität, die an den Horten vorhanden ist? Nicht Bauten, sondern qualifiziertes pädagogisches Personal ist wichtig. Es hätte wesentlich mehr Geld für das Ganztagsschulprogramm von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt werden müssen, damit an den Schulen die gleiche Qualität wie an den Horten entsteht.