Wissenschaftlicher Hintergrund

Es gibt diverse Studien und Artikel, die sich mit dem Bedarf an Betreuungseinrichtungen für Grundschulkinder und der positiven Wirkung hochwertiger Betreuung beschäftigen. Hier eine Auswahl aktueller Veröffentlichungen:

Frankfurther Allgemeine, 11.01.2018:
So lohnt sich der Ausbau der Ganztagsschule erheblich
“Durch eine längere Betreuung von Grundschulkindern könnten mehr Mütter und Väter ihre Berufstätigkeit im gewünschten Umfang ausüben. Sie würden so mehr Einkommen erzielen, was sich wiederum in der Währung höherer Steuern und Sozialabgaben gesamtwirtschaftlich auszahlte – und die Kosten überkompensieren würde.”

Süddeutsche.de, 01.12.2017:
Kind oder Karriere
“Denn das deutsche Renten- und das Gesundheitssystem sind beide auf Beiträgen von Arbeitnehmern für Senioren aufgebaut – also auf genügend Nachwuchs. Falls viele Akademikerinnen Kinder bekommen möchten, aber aus beruflichen Erwägungen verzichten, sollte die Gesellschaft ihnen aus Eigeninteresse helfen – indem sie Karriere und Kinder leichter vereinbar macht.”

“Das Ziel: Ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bis 12 Jahre erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stärkt die Chancen für alle Kinder.
Die notwendigen Investitionen lohnen sich mehrfach:
  • Bei guter Qualität der Ganztagsangebote können Grundschulkinder individuell gefördert werden. Gute Angebote ermöglichen gleiche Startchancen und gutes Aufwachsen.
  • Eltern – insbesondere Mütter – können im gewünschten Umfang erwerbstätig sein. Gute Arbeit erhält berufliche Qualifikationen und sichert das Familieneinkommen und Teilhabemöglichkeiten.
  • Investitionen in den Ausbau des Ganztags stärken Wachstum und Wohlstand. Betreuung ermöglicht Erwerbstätigkeit, verringert Armutsrisiken, sichert Fachkräfte sowie öffentliche Einnahmen.”

Fachkräfteportal der Kinder- und Jungendhilfe, 25.10.2017:
Wissenschaftler fordern Qualitätsstandarts in der Kinderbetreuung
“Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bereits im Sommer einen Aufruf gestartet, Qualitätsstandards in der frühen Erziehung, Bildung und Betreuung anzugleichen, dauerhaft zu verbessern und finanziell zu sichern. Insbesondere fordern sie die neue Bundesregierung auf, ein Gesetz zur Verbesserung der Qualität in Kita und Kindertagespflege auf den Weg zu bringen und den Beschluss der Jugend- und Familienminister der Länder in ein Gesetzgebungsverfahren einmünden zu lassen”

Zeit Online, 31.07.2017:
555.000 Grundschulkinder ohne Ganztagsbetreuung
“In vielen Fällen wirke das fehlende Betreuungsangebot als Beschäftigungsbremse. Prognos verweist dabei auf eine Sonderauswertung des Mikrozensus 2015. Demnach arbeiten 96.000 Mütter mit Kindern im Grundschulalter nur deshalb in Teilzeit, weil eine Nachmittagsbetreuung nicht verfügbar oder bezahlbar ist. Deshalb bewerten rund 65 Prozent aller Eltern die Ganztagsbetreuung im Grundschulalter als besonderes Schwerpunktthema in der Familienpolitik”

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 15.04.2013:
Kinderbetreuung hat positive Effekte
“Die öffentlich geförderte Kinderbetreuung verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich, sie ist die entscheidende Voraussetzung für die Erwerbstätigkeit von Müttern und ermöglicht ihnen, ihre Erwerbstätigkeit zu erweitern. Dies wiederum verbessert die wirtschaftliche Stabilität von Familien und reduziert die Abhängigkeit von ALG II oder Sozialgeld. ”

ifo Institut, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V, Dezember 2011:
 “Insgesamt deutet unser Bericht darauf hin, dass die öffentlich geförderte Kinderbetreuung die Vereinbarkeit von „Familie und Beruf/ Wahlfreiheit“ deutlich verbessert. Wir finden positive Effekte der Betreuung auf die Erwerbsbeteiligung von Müttern im Krippen-und Kindergartenbereich, die sich vor allem in Teilzeitbeschäftigung niederschlagen. Im Bereich der Ganztagsbetreuung für Schulkinder zeigen sich die positiven Beschäftigungseffekte dagegen vor allem in einer Ausweitung der Arbeitszeit der Mütter. Die positiven Effekte auf die Arbeitsmarktpartizipation der Mütter schlagen sich in einer verbesserten Einkommenssituation der Haushalte nieder.”